Im Urlaub in Thailand neigen viele „Qualitätstouristen“ dazu, lediglich am Strand in Pattaya oder Jomtien zu faulenzen. Doch in diesem faszinierenden Land, gibt es mehr zu sehen, als ausschließlich Sonne, Meer und Sand – und tausende von Huren in den Bier Bars und AGoGo´s. Ich erkundete den Isaan, die Heimat des würzigen Som Tam Salat, Berge in der zauberhaften Natur, alte Ruinen und die traditionelle thailändische Kultur.
Erkunde den Isaan!
Der Nordosten Thailands, als „Isaan“ bekannt ist die größte, die ärmsten Region in Thailand – mit ein Grund dafür, dass die meisten Girls aus dieser Region nach Pattaya kommen, um dort das schnelle Geld mit den Falangs zu machen. Etwa doppelt so groß wie Bayern, hat der Isaan erhebliche Veränderungen in den letzten Jahrzehnten durchgemacht.
Große Teile der Wälder wurden gerodet und mussten Feldern und Fabriken weichen. Dadurch veränderte sich die ursprüngliche Landschaft des Isaan deutlich. Doch die Schaffung von Ackerflächen sichert vielen thailändischen Familien den Lebensunterhalt, sofern sie keine attraktieve Tochter haben, die sie zum anschaffen in die Touristengebiete schicken können. Trotz der Veränderungen kann man auch heute noch viele Wildtiere beobachten oder sich an den wild wachsenden Mango und Papaya Bäumen bedienen.
Viele Touristen, die es so weit von den Stränden in das Landesinnere verschlägt, unternehmen oftmals nur einen Trip nach Laos, um ihr Visa zu verlägern – die sogenannten Visa-Runs. Sie verschließen jedoch ihre Augen vor der faszinierenden Landschaft, den Nationalparks wie Kao Yai oder Phu Kradueng, wo die wahren Schätze Thailands liegen.
Stark von der Lao Kultur geprägt, bietet der Isaan seinen eigenen unverwechselbaren Dialekt (sprichst du nur Thai, kannst du dich im Isaan nicht verständigen), Küche und Traditionen. Es ist die Heimat der authentische Tom Yam Suppe und des Som Tam, ein frischer Papaya-Salat, so scharf, dass auch die Thais, zischend und schnaufend über dieser Spezialität sitzen. Überraschend ist, jedes Gehöft hat seine Papaya Bäume – der Baum wird geschüttelt und schon wird ein frischer Salat zubereitet. Viele der typischen Gerichte im Isaan sind jedoch die Folge der Armut – was draußen wächst und kriecht muss nicht bezahlt werden, so wird bei einem derzeitigen Mindestlohn von ca. 450 Baht / Tag alles verwertet, was die Natur kostenlos hervorbringt. Durch die Not bedingt, haben sich viele Köstlichkeiten entwickelt, zumindest für die Thais – einige der Köstlichkeiten, wie Skorpione, Käfer ect. möchten wir als Farangs allerdings gar nicht essen.
Ich war jedoch während meines 4wöchigen Aufenthaltes im Isaan, in der Nähe von Khon Kean mutig. Ich ass würzige Baumameisen (Kanom), während leckere Grillen mit Zitronengras (ja das schmeckt wirklich!) gebraten wurden und dazu ein Gericht aus frisch gesammelten Pilzen serviert wurde. Den Gaumen verwöhnten zum Abschluß frische Früchte. Gut, ich gebe es zu, gewöhnungsbedürftig ist es definitiv! Ja, der Isaan wirkt wie ein Schlaraffenland, das Essen fliegt einem quasi in den Mund – doch dieser romantische Schein trügt – für die ärmere Bevölkerung ist es täglich harte Arbeit, die Reisfelder zu pflegen, Obstbäume zu beschneiden oder kleine Kriechtiere zu sammeln.
Das Songkran Festival im Isaan
Ich hatte das Glück, während der Sommersaison, z. Zt. des Songkran Festivals bei der sehr lieben Familie meiner LT zu Gast zu sein, wo die Temperaturen auf dem Thermometer regelmäßig auf die 40 Grad Marke klettern. So kam mir das Wasser Festival als eine willkommene und erfrischende Abwechslung.
Das bescheidene Dorf, 50 km nördlich von Khon Kean war nach einer 60-minütigen Fahrt mit dem öffentlichen Linienbus (natürlich ohne Klimaanlage) relativ schnell und für nur 70 Baht zu erreichen. Es war eine schöne Möglichkeit, die Landschaft zu sehen, und mich ansehen zu lassen! Ich war der einzige weiße Farang im voll besetzen Bus – ich fühlte mich ein wenig mit Blicken ausgezogen. Jedoch wann immer mein Blick den eines Thai streifte, wurde ich freundlich angelächelt.
Als ich ankam auf dem kleinen Dorfplatz, wurde ich bereits von meiner LT erwartet, doch statt einer Umarmung, wir hatten uns 4 Monate nicht mehr gesehen, bekam ich erstmal einen Eimer eiskalten Wasser über den Kopf gegossen. Herzlich Willkommen, ich war im Isaan – zur Zeit des Songkran Festivals!
Was mich dann erwartete war unglaublich: Die Einheimischen Thais aus dem Isaan bombardierten sich quasi mit gefüllten Wassereimern und Wasser aus Schläuchen, zu allem Überfluss bewarfen sie sich noch mit Kreidepulver oder Mehl. Alle Leute waren klatschnass und weiß! Crazy! „Suk san wan Songkran,“ dieses Festival im Isaan mit den Dorfbewohnern zu begehen, war weitaus spannender als in Bangkok oder Pattaya. Auch wenn der Spass an erster Stelle stand, ging der Respekt gegenüber seinem Nächsten nicht verloren. Zudem steht die Bedeutung des Songkran Festivals im Isaan mehr im Mittelpunkt des ausgelassenen Treibens, als in den Großstädten.
Doch nicht nur zu Songkran werden Sie von den Festen im Isaan und von der freundlichen. herzlichen Mentalität der Thais begeistert sein. Besuchen Sie den Isaan und tauchen Sie in eine Welt aus Humor und Gastfreundlichkeit ein, lernen Sie die thailändische Kultur kennen, besuchen Sie eine buddhistische Tempelanlage und lassen Sie sich von der Ausgeglichenheit der Mönche inspirieren!
Thailand hat definitiv mehr zu bieten, als Sonne, Strand und Meer!